Schauinsland-Reisen-Arena und Co.: Sponsoren als Segen oder Fluch? Diese Stadionnamen klingen ziemlich kurios
Stuttgart - Den Namen des Stadions an ein zahlungskräftiges Unternehmen zu verkaufen, ist längst ein gängiges Geschäftsmodell vieler Städte oder Vereine. Doch die Benennungen, die dabei teilweise herauskommen, müssen dem traditionsbewussten Fan erst einmal versöhnlich erklärt werden.
Der VfB Stuttgart hat es mit der Mercedes-Benz Arena noch ziemlich harmlos erwischt, immerhin handelt es sich um eine Firma, die großes Ansehen in der Region genießt und dem vorherigen Gottlieb-Daimler-Stadion thematisch immerhin sehr nahe kommt.
Andere Kombinationen aus Unternehmensmarke und Gebäudebezeichnung sind nicht selten die reinste Comedy.
Wir haben für euch die kuriosesten Stadionnamen im deutschsprachigen Raum und ihre Geschichten zusammengesucht. Einige Stadien heißen inzwischen zwar wieder anders, an die Jahre unter den jeweiligen Sponsoren werden die Fans wohl trotzdem noch lange mit einem Schmunzeln zurückdenken.
Playmobil-Stadion und Trolli-Arena
Das muss doch eine Art Spieleland oder Freizeitpark sein, denkt ihr? Falsch. Von 1997 bis 2010 hieß das Fußballstadion der SpVgg Greuther Fürth aufgrund des Sponsors "Playmobil-Stadion". Auf den Spielzeughersteller folgte ein Süßigkeitenunternehmen, aus Playmobil-Stadion wurde Trolli-Arena. Ob man damit die richtige Zielgruppe ansprach?
Keine Sorgen Arena
Gehen wir nach Österreich. Von 2009 bis 2018 hieß das Stadion des Fußballvereins SV Ried tatsächlich "Keine Sorgen Arena". Der Name basierte auf dem Werbeslogan des Sponsors. "Oberösterreichische Versicherung Arena" wäre auch etwas zu sperrig gewesen. Der Name wurde allerdings zum Programm. Der Verein etablierte sich unter den besten Mannschaften des Landes und stieg erst 2017 wieder aus der Bundesliga ab.
Kein Wunder also, dass es Nachahmer gab. Seit 2014 spielen die Linzer Eishockeyspieler in der "Keine Sorgen EisArena".
Eine der kuriosesten Stadionbenennungen findet man in der Bezirksliga. Die Sportfreunde Wanne-Eikel verkauften die Namensrechte für eine vierstellige Summe an den Bürgermeister als Geschenk zum 60. Geburtstag seiner Frau. Für ein Jahr heißt die Sportstätte deshalb nun "Livia-Leichner-Stadion". Das Beste ist allerdings der Namenszusatz "Dem Bürgermeister seine Frau ihr Stadion".
Dieser beruht auf einem berühmten Satz des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau auf die Frage, ob man ein Stadion nicht einmal nach einer Frau benennen solle. Das Ganze hat jedoch auch einen ernsten Hintergrund, denn der Verein will mögliche Sponsoren darauf aufmerksam machen, dass mit dem Betrag durch die Namensrechte die wichtige Jugendarbeit gefördert wird.
Schauinsland-Reisen-Arena
Dieser Name ist der wohl prominenteste in dieser Liste, denn so heißt bis heute das Stadion des MSV Duisburg. Die eigenen Anhänger müssen sich vor allem von Gäste-Fans immer wieder belächeln lassen aufgrund des eher holprigen Namens.
Nicht viel eloquenter klingt die Bezeichnung des Würzburger Fußballstadions. Ob dort besonders viele Flyer verteilt werden, ist nicht bekannt. Sollte jedoch einmal ein Feuer ausbrechen, könnte es für Radiosprecher zum Zungenspagat kommen: "Feueralarm in der Flyeralarm-Arena!"
Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde
Der SV Elversberg spielt zwar nur in der Regionalliga, sein Stadionname kann sich allerdings sehen lassen. Er ist nicht nur knifflig auszusprechen, sondern auch faktisch nicht mehr ganz korrekt. Die benannte Kaiserlinde stand über 100 Jahre an der Sportstätte, fiel 2015 allerdings Orkan Niklas zum Opfer.